Sunday, May 5, 2019

Nach Zwei Wochen...

Zwei Wochen in Ithaca


Ein Kanal, der durch meine Nachbarschaft fließt. Ganz hübsch eigentlich.

Hupsi. Ist ewig her, dass ich was gepostet habe. Das hat hauptsächlich zwei Gründe: Das Wetter tränkt die Gegend hier seit meiner Ankunft mit wenigen Ausnahmen in ermüdendes Grau und daher unternehme ich nicht viel. Und wenn ich draußen bin, dann habe ich keine große Lust Fotos von grauen Himmeln und nassem Asphalt zu machen. Und zum anderen arbeite ich den ganzen Tag in meinem unterirdischen Bau (um mir vorstellen zu können, dass das Wetter gut ist). 

Ich werde euch einfach ein wenig aus meinem Alltag erzählen. Ich gehe jeden Tag morgens zu Fuß auf den Campus Berg und Abends auch wieder runter. Das sind ungefähr eineinhalb Stunden Hardcore Ausdauertraining für mich. Habe daher gestern auch in gute Laufschuhe investiert, um meine Knie ein wenig zu schonen. Interessant, ne? Aber es wird noch besser: Die Zeit zwischen den beiden Trainingseinheiten verbringe ich zu großen Teilen im Kontrollraum des Beschleunigers und programmiere fröhlich vor mich hin. Spannend! 

Spaß beiseite, ich finde das wirklich spannend und lerne super viel vom Team hier. Ich werde total involviert in das Projekt vor Ort und habe nicht nur Gelegenheit für unsere Arbeit in Mainz wertvollen Input mitzunehmen, sondern auch hier etwas beizutragen. Das ist richtig toll und daher bin ich auch gerne viel auf der Arbeit! 

Mittags gehen wir immer zusammen essen und das bringt mich zum nächsten Thema: Essen (Überleitung, kann ick). Es gibt hier nämlich keine richtige Mensen auf dem Campus, sondern viele einzelne Schnellrestaurants. Die verbinden das beste eines Restaurants (hohe Preise) mit dem besten von Mensen (keine Bedienung, lange Schlange und teilweise richtig schlechtes Essen). Tooll! 

Generell ist Essen in Amerika richtig teuer. Wenn man in die Stadt geht mit der Hoffnung auf einen Döner für 4 Dollar, wird man sehr enttäuscht werden. More like ten Dollars. Before Taxes. Überhaupt, was soll das, dass man hier immer die Mehrwertsteuer selbst draufrechnen muss. Scheißsystem, ehrlich. Dafür ist das Essen wirklich meistens ziemlich gut und der Service großartig. Aber den darf man dann ja freiwillig noch extra belohnen. Essen einkaufen im Discounter wie ALDI ist teurer als in Deutschland, aber akzeptabel. Wenn man versucht ein bisschen Bio einzukaufen, ist man schnell 40 Dollar los für zweimal Frühstück und einen Salat. Crazy. 

Um meine Abende ein wenig mit Aktivität zu füllen habe ich mehrere Pläne. Zum einen habe ich mir eine Gitarre gekauft und übe fleißig auf ihr. Mein Traum wäre es, bevor ich hier wegfahre, einmal mit ein paar Leuten zu jammen. Hier in New York ist der Jazz ganz groß. Praktisch jedes Kind spielt in irgendeiner Art von Jazzkombo. Mit ein bisschen Glück nehme ich etwas davon mit. Und zum anderen habe ich mir ein Gym gesucht, dass sich auf olympisches Gewichtheben spezialisiert hat und lasse mir dort die technisch anspruchsvollen Lifts beibringen. 

Generell ist es aber gar nicht so leicht Amis dazu zu bringen, mit einem die Freizeit zu verbringen. Vielleicht kennen manche von euch das Vorurteil, dass Amis am Anfang unfassbar freundlich und interessiert sind, aber es sehr schwer ist, so etwas wie Freundschaft aufzubauen. Das habe ich bis jetzt auch so erfahren. Nichtsdestotrotz war ich letzte Woche mit den Kollegen im Kino (Endgame. Endgeil!) und habe mit fremden Menschen einen Jazzauftritt besucht und anschließend eine Kneipentour gemacht. In Verlauf dieses Abends habe ich den verdammt besten Whiskey Sour aller Zeit getrunken!

Für ein paar der kommenden Wochenenden möchte ich Tagestrips in die umgebende Landschaft und vielleicht auch zu weiter entfernten Städten planen. Mal schauen, was sich so ergibt. In der kommenden Woche werde ich einen Vortrag vorbereiten, den ich dann im hiesigen Seminar des Instituts halten soll, um das MESA Projekt vorzustellen. Bin richtig aufgeregt!

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es mir gut geht, ich viel erlebe und die Zeit bisher super schnell vergangen ist. Allerdings hätte ich gedacht, dass es etwas leichter ist Kontakt zu den Eingeborenen aufzubauen. Da muss ich noch bisschen dran arbeiten! 

Und vielleicht versuche ich in Zukunft häufiger kurze Posts zu verfassen. Dann kann ich auch häufiger zu Starbucks und ihr kriegt etwas regelmäßiger eine Meldung von mir. Ich wünsche euch einen guten Wochenstart morgen! Bis bald.

Tschüssikovski.

Es gibt auch richtig hübsche Häusschen hier.


Da hat sich eine oder einer ne richtig tolle Nachbarschaft ausgesucht!
Keine Ahnung warum ich das fotografiert habe. Vielleicht wegen des blauen Himmels...
Ein mega stylisches Foto von meinen Jazzversuchen.

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