Sunday, May 19, 2019

Die Abenteuer des Elefanten



Hallo, mein Name ist Björni und ich bin zusammen mit Sebastian in die USA geflogen, damit er nicht ganz so allein ist. Leider muss Sebastian immer den ganzen Tag arbeiten und ich sitze dann ganz allein im Zimmer und tröte vor mich hin. Bisschen langweilig... Also hab ich ihn gebeten, mich einen Tag mitzunehmen und mir Ithaca zu zeigen. Er fand das war ne großartige Idee! Nachdem Sepp gefrühstückt hat, sind wir an die Uni gewandert.


Der Weg dahin ist wirklich unfassbar anstrengend. Und das sag ich, obwohl ich nur im Rucksack gesessen hab...

Im Büro habe ich die Kollegen kennengelernt; die fanden mich putzig! Kann man sich das vorstellen? Ich bin doch nicht putzig, ich bin ein ausgewachsener Elefant!! Einer hat sogar ein Foto für seine Kinder gemacht. (Jaja, Björni, du bist super angsteinflößend und kein Stück putzig. Anm. d. Red.)

Den Vormittag über haben wir zusammen programmiert. Oben sieht man ein Bild, wie ich versuche einen Bug zu finden. Das war nicht viel spannender als in der Wohnung zu hocken und Fliegen zu fangen. Zum Mittag gab es dann ein Sandwich von Subway und für mich ein paar Erdnüsse.


Das Wetter war nicht besonders sonnig, aber dafür trocken und daher haben wir nach der Arbeit den schönen Weg an den Wasserfällen zurück in die Stadt genommen.


Sebastian hat mir dann das Argos Inn gezeigt, wo ziemlich coole Musik gespielt worden ist. Aber es hat definitiv eine Trompete gefehlt!! Oder eine Posaune. Oder irgendwas anderes tutendes. Aber es war auch so ganz in Ordnung. Ich hab leise mitgeschnaubt. Ist zum Glück keinem aufgefallen. (Doch! Anm. d. Red.)


Danach haben wir noch einen Kumpel von Sebastian getroffen, der mir dann prompt seine Mütze aufgesetzt hat. Zeit für ein Foto, mit meinen Drinks, dachte ich mir!


Leider bin ich anatomisch nicht besonders dafür geeignet Darts zu spielen. Oder ich hab den Dreh noch nicht raus. Vielleicht muss ich mich seitlich stellen und dann mit dem Rüssel über meine Schulter werfen. Sebastian kann das jedenfalls besser. Auch wenn er ziemlich abgezogen worden ist... (2 zu 3 ist NICHT abgezogen, Björni! Anm. d. Red.)


Das war ein ganz schön anstrengender Tag und ich bin froh, endlich wieder zurück in meinem (unserem... Anm. d. Red.) Zimmer zu sein. Ich freu mich drauf, meine Herde in Deutschland wieder zu sehen! Bis dahin wünsche ich auch viel grünes Gras, nasse Wasserlöcher und ein paar Erdnüsse! 

Bis dann,
eure Björni




Das Wetter lässt wirklich zu wünschen übrig...

Ms oder Mr Eichhörnchen ist davon aber unbeeindruckt und snackt ein Nüsschen. Gut so!


Friday, May 10, 2019

Der Seifentag...


In den letzten drei Tagen ist das Wetter endlich besser geworden. Und das äußerst passend, denn am Mittwoch fand das größte Campusfest von Cornell statt, der Slope Day 2019! Als mir davon erzählt wurde, habe ich immer Soap Day verstanden und mich gefragt, warum die hier nur einmal im Jahr Seife benutzen. Und dann auch noch alle zusammen. Und dabei essen und trinken. Und das auch noch gut finden. Naja, andere Länder andere Unsitten.


Mittwoch morgen habe ich dann erfahren, dass Slope für die Seite des Hügels steht, auf dem Cornell errichtet worden ist und der Day einfach ein kleines Ein-Tages-Festival mit drei Headlinern aus der aktuellen Pop Musik ist. Also bin ich hin gestiefelt und habe mich ein paar Stunden dem Treiben hingegeben. Man stelle sich viele sehr junge Studenten vor, die entweder mitten in den Examen stecken oder bereits alles hinter sich haben. Man stelle sich den ersten Sonnentag seit zwei Wochen vor und laute Tanzmusik aus schönen Boxentürmen ("Bässe massieren eure Seele"). Und natürlich Bier. 


Auch wenn das ziemlich gruselig klingt, war die Stimmung ziemlich schön und man hat sich leicht mitreißen lassen von einer allgemeinen Leichtigkeit. Nach zwei Stunden habe ich mich dann aber geschlagen geben müssen. Einerseits waren die Remixe von Steve Aoki echt total kacke, und andererseits habe ich mir einen Sonnenbrand geholt. Mitten auf dem Kopf...

Der Heimweg. Sieht schon schön aus die Gegend.

Da ich nicht in der Stimmung war zu arbeiten habe ich mir noch was zu essen organisiert und bin dann nach Hause gestiefelt!


Abends hatte ich dann noch was schönes geplant, denn jeden Mittwoch ist in einer kleinen Cocktail Bar in Ithaca ein klitzekleines Jazzkonzert. Da war ich letzte Woche schon und da wollte ich wieder hin! Hat sich auch echt gelohnt, denn der Cocktail war lecker und die Musik noch besser.

Nicholas and Gabe vom Trio Argos Groove

Die Kombo besteht eigentlich noch aus einem Drummer, der hatte aber Jetlag und konnte daher nicht mit auftreten. Aber die beiden haben das schon richtig gut gemacht. Schade, dass es nur zwei Stunden geht. Man darf sich sogar Lieder wünschen!

Ein weiteres Bild der Reihe "Harry Potter Wonderland".

Zum Abschluss noch ein paar Random Bilder der letzten Tage. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

Tschüssikovski.

Da ist schon echt richtiges Festivalfeeling und -lust entstanden!
 
Das Wilson Synchrotron Lab. Da arbeite ich. 

Sunday, May 5, 2019

Nach Zwei Wochen...

Zwei Wochen in Ithaca


Ein Kanal, der durch meine Nachbarschaft fließt. Ganz hübsch eigentlich.

Hupsi. Ist ewig her, dass ich was gepostet habe. Das hat hauptsächlich zwei Gründe: Das Wetter tränkt die Gegend hier seit meiner Ankunft mit wenigen Ausnahmen in ermüdendes Grau und daher unternehme ich nicht viel. Und wenn ich draußen bin, dann habe ich keine große Lust Fotos von grauen Himmeln und nassem Asphalt zu machen. Und zum anderen arbeite ich den ganzen Tag in meinem unterirdischen Bau (um mir vorstellen zu können, dass das Wetter gut ist). 

Ich werde euch einfach ein wenig aus meinem Alltag erzählen. Ich gehe jeden Tag morgens zu Fuß auf den Campus Berg und Abends auch wieder runter. Das sind ungefähr eineinhalb Stunden Hardcore Ausdauertraining für mich. Habe daher gestern auch in gute Laufschuhe investiert, um meine Knie ein wenig zu schonen. Interessant, ne? Aber es wird noch besser: Die Zeit zwischen den beiden Trainingseinheiten verbringe ich zu großen Teilen im Kontrollraum des Beschleunigers und programmiere fröhlich vor mich hin. Spannend! 

Spaß beiseite, ich finde das wirklich spannend und lerne super viel vom Team hier. Ich werde total involviert in das Projekt vor Ort und habe nicht nur Gelegenheit für unsere Arbeit in Mainz wertvollen Input mitzunehmen, sondern auch hier etwas beizutragen. Das ist richtig toll und daher bin ich auch gerne viel auf der Arbeit! 

Mittags gehen wir immer zusammen essen und das bringt mich zum nächsten Thema: Essen (Überleitung, kann ick). Es gibt hier nämlich keine richtige Mensen auf dem Campus, sondern viele einzelne Schnellrestaurants. Die verbinden das beste eines Restaurants (hohe Preise) mit dem besten von Mensen (keine Bedienung, lange Schlange und teilweise richtig schlechtes Essen). Tooll! 

Generell ist Essen in Amerika richtig teuer. Wenn man in die Stadt geht mit der Hoffnung auf einen Döner für 4 Dollar, wird man sehr enttäuscht werden. More like ten Dollars. Before Taxes. Überhaupt, was soll das, dass man hier immer die Mehrwertsteuer selbst draufrechnen muss. Scheißsystem, ehrlich. Dafür ist das Essen wirklich meistens ziemlich gut und der Service großartig. Aber den darf man dann ja freiwillig noch extra belohnen. Essen einkaufen im Discounter wie ALDI ist teurer als in Deutschland, aber akzeptabel. Wenn man versucht ein bisschen Bio einzukaufen, ist man schnell 40 Dollar los für zweimal Frühstück und einen Salat. Crazy. 

Um meine Abende ein wenig mit Aktivität zu füllen habe ich mehrere Pläne. Zum einen habe ich mir eine Gitarre gekauft und übe fleißig auf ihr. Mein Traum wäre es, bevor ich hier wegfahre, einmal mit ein paar Leuten zu jammen. Hier in New York ist der Jazz ganz groß. Praktisch jedes Kind spielt in irgendeiner Art von Jazzkombo. Mit ein bisschen Glück nehme ich etwas davon mit. Und zum anderen habe ich mir ein Gym gesucht, dass sich auf olympisches Gewichtheben spezialisiert hat und lasse mir dort die technisch anspruchsvollen Lifts beibringen. 

Generell ist es aber gar nicht so leicht Amis dazu zu bringen, mit einem die Freizeit zu verbringen. Vielleicht kennen manche von euch das Vorurteil, dass Amis am Anfang unfassbar freundlich und interessiert sind, aber es sehr schwer ist, so etwas wie Freundschaft aufzubauen. Das habe ich bis jetzt auch so erfahren. Nichtsdestotrotz war ich letzte Woche mit den Kollegen im Kino (Endgame. Endgeil!) und habe mit fremden Menschen einen Jazzauftritt besucht und anschließend eine Kneipentour gemacht. In Verlauf dieses Abends habe ich den verdammt besten Whiskey Sour aller Zeit getrunken!

Für ein paar der kommenden Wochenenden möchte ich Tagestrips in die umgebende Landschaft und vielleicht auch zu weiter entfernten Städten planen. Mal schauen, was sich so ergibt. In der kommenden Woche werde ich einen Vortrag vorbereiten, den ich dann im hiesigen Seminar des Instituts halten soll, um das MESA Projekt vorzustellen. Bin richtig aufgeregt!

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es mir gut geht, ich viel erlebe und die Zeit bisher super schnell vergangen ist. Allerdings hätte ich gedacht, dass es etwas leichter ist Kontakt zu den Eingeborenen aufzubauen. Da muss ich noch bisschen dran arbeiten! 

Und vielleicht versuche ich in Zukunft häufiger kurze Posts zu verfassen. Dann kann ich auch häufiger zu Starbucks und ihr kriegt etwas regelmäßiger eine Meldung von mir. Ich wünsche euch einen guten Wochenstart morgen! Bis bald.

Tschüssikovski.

Es gibt auch richtig hübsche Häusschen hier.


Da hat sich eine oder einer ne richtig tolle Nachbarschaft ausgesucht!
Keine Ahnung warum ich das fotografiert habe. Vielleicht wegen des blauen Himmels...
Ein mega stylisches Foto von meinen Jazzversuchen.